Die COVID-19-Pandemie hatte für alle Menschen in Europa dramatische Auswirkungen auf die Zugänglichkeit von Gesundheits-, Bildungs- und Betreuungsleistungen. Dies gilt auch für Kinder in mehreren Ländern, in denen die Schulen geschlossen und durch Fernunterricht ersetzt wurden. Auch sie sind von den negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Zugang ihrer Familien zu Gesundheitsversorgung und auf die psychische Gesundheit betroffen. Viele Familien befinden sich auch in einer Situation zunehmender Wohnunsicherheit. Mit der Kindergarantie soll der Zugang zu diesen Ressourcen für bedürftige Kinder sichergestellt werden.
Im Verlauf des Jahres 2020 hat Eurofound vielfältige Daten über das Leben der Menschen in Europa während der Pandemie zusammengetragen. Auf der Grundlage dieser Daten wird in diesem Kurzbericht dokumentiert, wie sich die Zugangsmöglichkeiten zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnen in der EU-27 zwischen 2018-2019 und dem Sommer 2020 verändert haben, damit diesen Entwicklungen bei der Gestaltung von politischen Antworten und Abhilfemaßnahmen Rechnung getragen werden kann.
Key findings
Die informellen Aufgaben in Verbindung mit der Betreuung und Unterrichtung ihrer Kinder nahmen für alle Eltern während der Pandemie zu, insbesondere jedoch für Frauen und Alleinerziehende. Alleinerziehende Mütter mit Kindern unter 12 Jahren brachten mehr Stunden pro Woche für die Betreuung der Kinder in dieser Zeit auf als jede andere Haushaltskategorie.
In der Primar- und Sekundarschulbildung wurde während der Pandemie breite pädagogische Unterstützung zur Erleichterung des Online-Unterrichts bereitgestellt, die jedoch von den meisten Menschen in Europa für nicht zufriedenstellend befunden wurde.
Die von Familien angegebene Lebenszufriedenheit war 2020 geringer als in Haushalten ohne Kinder. Die Daten vor dem COVID-19-Ausbruch zeigen, dass zu der Zeit genau das Gegenteil der Fall war – eine höhere Lebenszufriedenheit bei Haushalten mit Kindern. Dies deutet auf eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Familien während der Pandemie hin, vielleicht als eine Folge der erhöhten Anforderungen an die Eltern, die die Betreuung und Unterrichtung ihrer Kinder übernehmen mussten.
Personen mit Kindern in ihrem Haushalt berichteten von einer stärkeren Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen, die online oder telefonisch erbracht wurden, als diejenigen ohne Kinder.
Der Anteil von Alleinerziehenden, die von Rückständen sowohl bei der Zahlung der Miete bzw. der Rückzahlung von Hypotheken als auch bei der Bezahlung von Rechnungen für Versorgungsleistungen berichteten, war fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
List of tables and graphs
- Table 1: Proportion of people reporting arrears, by household type, EU27, 2019 and July 2020
- Figure 1: Percentage of children cared for by formal arrangements for 1 to 29 hours a week, by age group, EU27 and Member States, 2019
- Figure 2: Average hours per week spent caring for and educating children or grandchildren, EU27, July 2020
- Figure 3: Average hours per week spent caring for or educating children or grandchildren, Member States, July 2020
- Figure 4: Support received for online schooling of children (%), EU27, July 2020
- Figure 5: Views about online schooling for children (%), EU27, July 2020
- Figure 6: Use of healthcare services since the pandemic began (%), by household type, EU27, July 2020
- Figure 7: Percentage of respondents reporting housing security, EU27 and Member States, July 2020
- Number of pages
-
24
- Reference nº
-
EF21012
- ISBN
-
978-92-897-2153-0
- Catalogue nº
-
TJ-AR-21-001-DE-N
- DOI
-
10.2806/415289
- Permalink