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Abstract

Der Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt durch die Verwirklichung der gleichberechtigten Erwerbsbeteiligung von Frauen gehört zu den wichtigsten Zielen der neuen Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020-2025. Doch trotz deutlicher Fortschritte beim Abbau der geschlechtsspezifischen Beschäftigungsunterschiede ist diesbezüglich in den letzten Jahren ein Stillstand eingetreten. Darüber hinaus ist Segregation in der Beschäftigung über alle Branchen und Berufe hinweg noch immer allgegenwärtig.

Vor diesem Hintergrund wird in diesem Kurzbericht die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten zehn Jahren untersucht und aufgezeigt, dass das anhaltende geschlechtsspezifische Gefälle bei der Beschäftigung Europa 2018 mehr als 320 Mrd. EUR gekostet hat, dies entspricht 2,4 % des BIP der EU. In der Analyse werden aber auch die unverhältnismäßigen Auswirkungen der derzeitigen COVID-19-Krise auf berufstätige Frauen untersucht, einschließlich der Gefahr eines Rückzugs vom Arbeitsmarkt und der unbeabsichtigten Folgen von Eindämmungsmaßnahmen. Die Analyse schließt mit einem Überblick über die politischen Reaktionen auf die Pandemie, mit denen die Beschäftigung von Frauen kurzfristig gefördert wurde, und mit Vorschlägen dazu, wie die Politik auf lange Sicht reagieren sollte, um zu vermeiden, dass die in mehreren Jahrzehnten errungenen Erfolge für die Gleichstellung der Geschlechter zunichte gemacht werden.

Key findings

Heute sind mehr Frauen erwerbstätig als jemals zuvor, und die Erwerbstätigenquote für Frauen betrug 2019 67,2 %. Doch nachdem das geschlechtsspezifische Beschäftigungsgefälle – der Unterschied zwischen den Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern – seit 2002 um mehr als ein Drittel verringert wurde, stagniert es seit 2014 und hat sich bei knapp unter 12 Prozentpunkten eingependelt.

Es ist daher aus wirtschaftlicher Sicht unumgänglich, diese geschlechtsspezifische Beschäftigungslücke zu schließen. Sie kostete Europa 2018 mehr als 320 Mrd. EUR, dies entspricht 2,4 % des BIP der EU in diesem Jahr. Aufgrund ihrer Auswirkungen auf das Leben von Frauen, einschließlich auf ihre finanzielle Sicherheit und ihre Lebensqualität, ist dies aber auch ein soziales Gebot.

Die europäischen Arbeitsmärkte sind weiterhin von einem hohen Maß an sektoraler und beruflicher Segregation geprägt, wobei Frauen auf schlecht bezahlten und Teilzeitarbeitsplätzen überrepräsentiert sind, was ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit schmälert.

Die COVID-19-Krise und die unbeabsichtigten Folgen von Ausgangsbeschränkungen könnten die in mehreren Jahrzehnten errungenen Erfolge für die Gleichstellung von Frauen und Männern gefährden, da das reelle Risiko besteht, dass sich Frauen vom Arbeitsmarkt zurückziehen und Entwicklungen eintreten, die geschlechtsbezogene Rollenmuster noch verstärken.

List of figures

  • Figure 1: Female and male employment rates (%), gender gap (percentage points) and annual change (percentage points), EU27, 2002–2019
  • Figure 2: Employment rates in Member States (%), by gender, 2008 and 2019
  • Figure 3: Convergence in the gender employment gap, EU27, 2002–2019
  • Figure 4: Female-dominated sectors and occupations in the EU27, by proportions of women and men employed
  • Figure 5: Absolute and relative cost of the gender employment gap, EU27, 2009–2018
  • Figure 6: Resource cost of the gender employment gap, by Member State, 2018
  • Figure 7: Public finance cost of the gender employment gap, by Member State, 2018
  • Figure 8: Cost of the gender employment gap as a percentage of GDP, Member States, 2018
  • Figure 9: Percentage of women and men with young children in the household experiencing work–life conflicts, EU27, April 2020
Number of pages
28
Reference nº
EF20068
ISBN
978-92-897-2134-9
Catalogue nº
TJ-AR-20-005-DE-N
DOI
10.2806/772485
Permalink
Produced at the request of
the European Commission in the context of the new Gender Equality Strategy 2020–2025

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